ᐅ Glas Schiebetür im Check: Kosten & Vorteile [2023]
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Bleiglasfenster werden wie Ornamentglas seit dem frühen Mittelalter zur Verzierung von großen Kirchen und Kathedralen verwendet. Einer der bekanntesten Bleiglas-Künstler war Marc Chagall. Bleiglasfenster bestehen aus Glaselementen, die mithilfe von Bleiruten verbunden sind. Einige der Fenster sind mit bunten Malereien versehen, andere wiederum sind farblos gestaltet. Das wichtigste Merkmal dieser sogenannten “Kathedralentechnik” sind die schwarzen Linien, welche die Flächen unterteilen. Diese Bleibindung ermöglicht die Anfertigung von künstlerischer Glasfenstern in jeder Größe.
Kirchen galten früher als die traditionellen Auftraggeber von Bleiglasfenster. Es waren damals die einzigen Organisationen, die es sich leisten konnten, diese Art von Arbeit in Auftrag zu geben. Während der Reformation, mit dem Aufstieg der Kaufmannsklasse tauchten diese Fenster auch in Privathäusern und Geschäften auf. Infolge von Kriegen und religiösen Konflikten ging die Produktion der exklusiven Fenster im frühen 17. Jahrhundert zurück. Im Laufe der Zeit gingen viele der notwendigen Fähigkeiten verloren. Sie wurden im 19. Jahrhundert durch Künstler wie Louis Comfort Tiffany und John LaFarge wieder neu erfunden.
Man unterscheidet zwischen zwei Arten von Bleiglasfenstern:
Anfangs waren Bleiglasscheiben zu teuer und zu schwer, um damit große Fenster zu formen. Heutzutage werden moderne Fenster nicht selten im “Bleistil” hergestellt. Sie lassen sich von historischen Fenstern inspirieren, weisen aber alle Vorteile moderner Technologien auf wie etwa gute Sicherheit, einfache Wartung und eine erstklassige thermische Effizienz.
Seit 1989 ist es möglich, künstlerischen Glasfenster in Bleibindetechnik industriell herzustellen.
Heutzutage werden Bleiglasfenster zur Restaurierung historischer Vorgängerbauten und dank ihrer zeitgenössischen Eigenschaften auch für moderne Gebäude eingesetzt. Diese modernen Bleiglasfenster sind innerhalb der Stahlruten vielfach mit einem Stahlkern versehen. Dieser trägt zur Stabilisierung eines großflächigen Fensters bei. In einigen Fällen kommt aber auch Flachstahl zur Anwendung. Erschwingliches Bleiglas ist an vielen Haustüren zu finden. Ein klares oder mattiertes Bleiglasfenster (Tipp: Glas mattieren) ist eine kostengünstigere Option für Haus- und Wohnungsbesitzer, die das Aussehen von Bleiglasfenstern mögen, aber kein Buntglas möchten.
Die Preise von Bleiglasfenstern variieren je nach verwendeter Technik, Größe und Dekor. Infolgedessen ist es nicht einfach, eine allgemein-gültige Aussage über die Preise diese Fenster-Variante zu treffen.
Kunden, die sich ein Fenster mit einer Bleiverglasung wünschen, müssen nicht immer gleich das ganze Fenster auswechseln. Vielfach können auch nur die Scheiben ausgetauscht werden. Eine Bleiglasscheibe lässt sich beispielsweise auch hinter einer Isolierglasscheibe anbringen. Der Fensterrahmen muss allerdings die nötige Dicke aufweisen.
Früher verlöteten die Künstler vorgefertigte Bleiruten zwischen den einzelnen Glaselementen. Die Profile der Glasruten wurden zum Einlegen der Glasstücke geweitet und danach wieder zusammengepresst. Mithilfe von Lötzinn ließen sich zwei Bleielemente fest miteinander verbinden. Wenn Sie selbst ein Bleiglasfenster anfertigen möchten, gehen Sie Schritt für Schritt vor:
1. Zeichen Sie ein gewünschtes Muster auf eine Pappe. Fertigen Sie mehrere Muster davon an. Diese Schablonen werden auf ein Glas geklebt.
2. Schneiden Sie die Glaselemente entlang der Schablonenstücke mit einem Glasschneider (Tipp: Glasschneider einstellen) aus. Das Glas lässt sich entlang der Schnittstelle mit einer Kröselzange brechen. Die Spitzen müssen mit einem Schleifstein entschärft werden.
3. Nun geht es darum, das Glas zu verbleien und die einzelnen Glaselemente zusammenzusetzen. Dazu werden zwei Randbleie mit einem Nagel in einem 90° Winkel arretiert. Danach werden die ersten Glasstücke in die Profile hineingeschoben und alle weiteren Glaselemente aneinandergefügt. Jetzt gilt es, die biegsamen Innenbleie an die Glasstücke anzupassen. Mit dem unteren, rechten Randblei erfolgt der Abschluss der Fensterscheibe.
4. Die Fensterscheibe wird mithilfe von Holzleisten stabilisiert. Alle Verbindungsstellen müssen verlötet werden. Für eine bessere Stabilität ist es ratsam in regelmäßigen Abständen horizontale Stahlstreifen einzuarbeiten.
5. Um Ihr Bleiglasfenster abzudichten, können Sie etwas Silikon oder Kitt auf beiden Seiten der Bleiruten auftragen. Die Reste werden mit einem Tuch vorsichtig abgewischt.
Eine mögliche Reparatur hängt vom Zustand des Fensters und der Wertigkeit des Glases ab. Zuerst gilt es, den Schaden zu beurteilen. Das Glas muss auf einer ebenen Fläche bearbeitet werden. Ihr Bleiglasfenster lässt sich mit einem Spachtel aus dem Rahmen lösen. Es wird mit der Vorderseite nach unten auf die Arbeitsfläche gelegt. Die Reparatur eines Bleiglasfenster setzt eine ruhige Hand voraus. Alle fehlenden und beschädigten Glas- und Bleistücke müssen möglichst originalgetreu ersetzt werden. Mithilfe von Schablonen lassen sich Ersatzstücke der fehlenden Glasstücke herstellen. Die Linien werden mit einem Marker nachgezeichnet. Nummerieren Sie alle Schablonen!
Setzen Sie eine Schutzbrille auf, wenn Sie die Bleiverbindungen entlang der Kante (mit einer rotierenden Fräsmaschine) schneiden, um Zugang zu beschädigten Bereichen zu erhalten. Nachdem das alte Glas ausgetauscht und kaputte Bleiverbindungen beseitigt sind, streichen Sie als nächstes Flussmittel auf alle zu lötenden Verbindungen. Verwenden Sie nicht zu viel Lot! Der letzte Schritt besteht darin, die Scheiben mithilfe eines Glasurspachtels mit Kitt zu fixieren.